Am 9. März wurden wir in die Schule am Tannenberg eingeladen, eine Förderschule mit Schwerpunkt geistige Entwicklung. Hier durften wir den Schülerinnen und Schülern der Sekundarstufe 2, im Rahmen eines Vortrages, einen Einblick in die Tafel-Arbeit geben und außerdem über das Angebot der Tafeln informieren.
Der Vortrag in der Schule weckte das Interesse der Schülerinnen und Schüler, sodass diese sich kurze Zeit später die Tafel Göttingen aus der Nähe angucken wollten. Generell wurden sehr viele Fragen gestellt und interessante Gespräche geführt.
Wir freuen uns über das große Interesse der Schülerinnen und Schüler und bedanken uns für die Möglichkeit die Tafel und ihre Idee in der Schule vorgestellt haben zu dürfen.
Vom 20. Februar bis zum 22. Februar besuchten abwechselnd 10
Teilnehmer*innen eines Seminars zum Thema Globalisierung die Tafel. Die Teilnehmer*innen
des Seminars absolvieren zur Zeit alle ein Freiwilliges Soziales Jahr in
Kindergärten, Grundschulen und Krippen. Zum Freiwilligen Sozialen Jahr gehört
auch das Absolvieren von Bildungsseminaren, welches in der Regel vom
Trägerverein durchgeführt wird, in diesem Falle der Kinderhaus e.V. Das
Kernthema dieses Seminars war Globalisierung und so entschieden sich die
Teilnehmer*innen in Rahmen des Seminars auch die Tafel zu besuchen.
Tafel und Globalisierung? Das klingt vielleicht zunächst nicht
so, als ob beide Themen eng miteinander verbunden sind, aber beim genauen
Hingucken bemerkt man, dass der Prozess der Globalisierung und die Schaffung
eines weltumspanndenden zwischengesellschaftlichem Netzwerkes auch gewaltige
Auswirkungen auf die Tafel hat. Wenn man schon allein an die Lebensmittel
denkt, welche tagtäglich durch die vielen Spenderinnen und Spendern bei der
Tafel landen und oftmals am anderen Ende der Welt produziert wurden. Sei es die
Avocado aus Mittelamerika, die Kiwi aus Neuseeland oder der Granatapfel aus
Persien. Diesen direkten Einfluss der Globalisierung konnten die
Seminarteilnehmer*innen hautnah erleben, denn sie arbeiteten aktiv im
Tafelbetrieb mit und halfen bei der Sortierung der Lebensmittel für die
Vorbereitung zur Ausgabe an die bedürftigen Menschen.
Neben der tollen aktiven Mitarbeit der Freiwilligen im
Tafelbetrieb, stand am letzten Tag noch eine gemeinsame Seminareinheit auf dem
Plan, bei der ein weiteres Thema behandelt wurde, welches auch einen starken
Bezug zur Tafel hat, nämlich die Armut im Kontext der Globalisierung. Dazu
guckten wir uns gemeinsam die Arbeitsbedingungen auf einer Kaffeeplantage in
Kolumbien an und stellten fest, dass die Globalisierung bei all ihren großen
Vorteilen auch einen verschärften Wettbewerb mit sich bringt, welcher dazu
führen kann, dass Arbeiterinnen und Arbeiter schlechter bezahlt werden, um auf
dem neuen großen Weltmarkt wettbewerbsfähig zu bleiben. Dies führt vielerorts
auf der Welt zu einer absoluten Armut was bedeutet, dass die Menschen so wenig
Geld zur Verfügung haben, dass sie nicht mehr wissen, wie sie ihre menschlichen
Bedürfnisse decken sollen.
Neben der absoluten Armut befassten wir uns auch mit der
relativen Armut in Deutschland. Relative Armut meint, dass man im Vergleich zur
Gesellschaft weniger materielle und immaterielle Güter zur Verfügung hat und
deshalb in vielerlei Hinsicht in der Gesellschaft benachteiligt ist. Wir
stellten fest, dass sich das Vermögen in Deutschland gewissermaßen anders
verteilt, als noch 1998. Dafür nahmen wir die jeweiligen Armuts- und
Reichtumsberichte der Bundesregierung als Grundlage und bemerkten, dass die
Ungleichheit in der Vermögensverteilung seit 1998 zugenommen hat. Dabei fiel
uns auf, dass gleichzeitig sowohl die Zahl der Tafeln, als auch die Zahl ihrer
Kundinnen und Kunden zugenommen hat. Zum Schluss kamen wir zum Fazit, dass es
wichtig ist die Globalisierung, so vorteilhaft sie auch ist, aus verschiedenen
Perspektiven zu beleuchten.
Wir bedanken uns hiermit recht herzlich bei allen Teilnehmerinnen
und Teilnehmern für ihre tolle Mitarbeit im Tafelbetrieb und für die spannende
Seminareinheit die auch für uns einige neue Wissenserkenntnisse hervorbrachte,
denn die FSJler*innen waren durch das Seminar sehr gut über das Thema
Globalisierung informiert, sodass wir auch viele neue Erkenntnisse für unsere
Tafelarbeit gewinnen konnten.